Workshop "Neo-Eurasianist Histories: Imperial Politics and Narrations of the Past"
Workshop in englischer Sprache
Konzeption und Organisation: Teilprojekt 8 (Eva Hausteiner und Marina Solntseva)Anmeldungen für den Workshop bis zum 31.01.2025 unter anmeldung@aitiologie.de
Das Programm folgt in Kürze.
Die politische Ideologie des „Neo-Eurasianismus“, die in den vergangenen Jahren vor allem in Russland konkreten politischen Einfluss entfaltet, verwendet nicht nur Erzählungen einer imperialen Zukunft, sondern auch solche über einen Anfang Eurasiens und seiner Konflikte. Diese neo-eurasianistischen Aitiologien sind Gegenstand unseres internationalen Workshops. Der Workshop stellt verschiedene Perspektiven auf neo-eurasianistische Geschichtsnarrative zur Diskussion. Im Mittelpunkt stehen Prozesse der Geschichtskonstruktion im zeitgenössischen Russland und in den Ländern, Gemeinschaften und Kollektiven zu erforschen, die häufig als „post-sowjetisch“ bezeichnet werden: Wie interpretieren zeitgenössische imperiale Ideologien in Russland konkrete historische Ereignisse? Welche politischen Mythen werden reproduziert und neu erzählt? Inwieweit dominieren westzentrierte Narrative („Der Westen gegen Russland/Eurasien“), inwieweit werden sie dekonstruiert? Wie tragen Narrative über Ursprung und Gründung zur Wissensproduktion in imperialen und kolonialen Systemen bei, und in welchen Zusammenhang stehen sie mit politischen Programmatiken?
The political ideology of "Neo-Eurasianism", which has gained concrete political influence in Russia in recent years, not only employs narratives of an imperial future but also those concerning the origins of Eurasia and its conflicts. These neo-Eurasianist aetiologies are the subject of our international workshop. The workshop discusses various perspectives on neo-Eurasianist historical narratives. It focuses on exploring the processes of historical construction in contemporary Russia and in countries, communities, and collectives often referred to as "post-Soviet": How do contemporary imperial ideologies in Russia interpret specific historical events? Which political myths are reproduced and retold? To what extent do Western-centered narratives ("The West against Russia/Eurasia") dominate, and to what extent are they deconstructed? How do narratives about origin and foundation contribute to knowledge production in imperial and colonial systems, and how are they related to political agendas?