Springe direkt zu Inhalt

Workshop: Alles neu? Zweite Schöpfungen als Aitiologien

03.07.2025 - 04.07.2025
Workshop_Alles-Neu_Poster

Workshop_Alles-Neu_Poster

Konzeption: Cilliers Breytenbach (Berlin/Stellenbosch), Christine Gerber (HU Berlin), Verena Lobsien (HU Berlin), Marie-Christin Barleben (HU Berlin)
Ort: Theologische Fakultät der HU Berlin, Burgstr. 26, 10178 Berlin
Anmeldung bis zum 20.06. unter anmeldung@aitiologie.de

Der Gedanke zweiter Schöpfung lässt sich in einem zweifachen Sinn als Hervorbringung von „Neuem“ verstehen: Zum einen als Erweiterung oder Erneuerung einer ‘ersten’ Schöpfung, zum anderen metaphorisch, als ‘Schöpfung’ einer anderen Art oder Hervorbringung in einem anderen Medium. „Zweite Schöpfung“ kann die Erneuerung einer gottgeschaffenen Erde bedeuten, die schlichte Iteration der Entstehung einer (untergegangenen) Welt, aber auch ihr Nach- oder Neuschaffen in der Kunst. Beides sind Kreationen, beide implizieren Kreativität. Beide, kosmologische wie artifizielle Kreationen, werfen die Frage nach ihren Ursprüngen auf. Entsprechend diesem doppelten Verständnis von „zweiter Schöpfung“ verbindet der zweitägige Workshop literaturwissenschaftliche, theologische und philosophische Perspektiven. Wie ist das Verhältnis von creatio und Kreativität? Welche Texte – in Antike, Mittelalter, Früher Neuzeit und Gegenwart – beschreiben paradigmatische Schöpfungsanfänge? Welche Funktionalität und Performanz haben Konzepte wie Neuschöpfung oder Neugeburt? Sind Weltanfänge und -enden denkbar, die weder Schöpfung noch Apokalypse sind? Was bedeutet es, wenn göttliche Inspiration die eigene Textproduktion legitimiert, und wie sind Erst- und Zweitschöpfung aufeinander bezogen?


Programm


Donnerstag, 03. Juli 2025

ab 12:00 Einlass

12:30 – 12:45 Begrüßung: Christine Gerber

12:45 – 14:45 | Moderation: Verena Lobsien 

12:45 – 13:45: Annette Gerok-Reiter (Universität Tübingen): Ästhetische Re-Konfigurationen. Schöpfung 2.0 zwischen Performanz und Reflexion in Hartmanns von Aue Erec“

13:45 – 14:45: Beate Kellner (LMU München): Verfall des Kosmos und Neuschöpfung. Alanus ab Insulis, „De planctu Naturae“ und „Anticlaudianus“

14:45 – 15:00 Kaffeepause

15:00 – 18:15 | Moderation: Irmela Krüger-Fürhoff 

15:00 – 16:00: Clarissa Breu (Universität Wien): Das himmlische Jerusalem als Neuschöpfung? Von Ursprüngen und Zukünften

16:00 – 17:00: Bernd Roling (FU Berlin): Maria als Neuanfang: Die Heilige Jungfrau in der Kommentierung der Apokalypse

17:00 – 17:15 Kaffeepause 

17:15 – 18:15: Antonio Lucci (Universität Turin): Andere Anfänge: Technische und räumliche Modelle des Anfangs bei Platon und Agamben

18:30 – 19:30 | Öffentlicher Abendvortrag

Moderation: Susanne Gödde

Melanie Möller (FU Berlin): Alles (zurück) auf Anfang? Die Atom-Erzählung des Lukrez

anschließend Empfang


Freitag, 04. Juli 2025

09:00 – 11:00 | Moderation: Cilliers Breytenbach 

09:00 – 10:00: Mirjam Wulff (Universität Rostock): Nachdichtung von Schöpfung in Faltonia Betitia Probas Cento und die Rezeption derselben im Prophetiediskurs der Renaissance

10:00 – 11:00: Marie-Christin Barleben (HU Berlin): Doppelte (Neu-) Schöpfung? Die Genesis-Rezeption der Hypostase der Archonten als Fanfiction

11:00 – 11:30 Kaffeepause

11:30 – 12:30 | Moderation: Andrew James Johnston 

Ingo Berensmeyer (LMU München): Zweite Schöpfung in Miltons Paradise Lost und anderen religiösen Langgedichten des 17. Jahrhunderts 

12:30 – 13:00 | Abschlussdiskussion, Moderation: Christine Gerber

Zeit & Ort

03.07.2025 - 04.07.2025

Humboldt-Universität zu Berlin
Theologische Fakultät
Burgstr. 26
10178 Berlin